A (wie ADAM)
| In Memoriam CHARLY DAVIDSON * 01. 12. 1957 † 28. 11. 2008 | :: CHARLYS MAGNETE | Longplayer (Langspielplatten und CDs)
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A (wie ADAM)
»Die beiden ersten Platten des Alan Parsons Project waren wegweisend. Schon kurz nachdem Parsons mit der Arbeit als Toningenieur bei Pink Floyds Album "Dark Side Of The Moon" ferig war, beschloss er, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen und fand in Eric Wolfson seinen kongenialen Partner. Mit zwei Literaturvertonungen startete das APP 1976 und 1977: Edgar Alan Poes Geschichten kann man auf dem Debutalbum "Tales of Mystery and Imagination" hören und Isaac Asimovs Kurzgeschichtensammlung "I, Robot" auf dem gleichmaligen Nachfolgewerk. Der EMS-Vocoder-Sound auf "The Raven" hat mich umgehauen, als ich das Album 1976 in einem Plattenladen in FFM-Bockenheim zum ersten Mal hörte und den Basslauf des gleichen Liedes (mit leicht veränderten Akkorden) habe ich 1978 in meinen Song "Last Chance To Survive" eingebaut.«
(ChD erzählte dies Rainer W. Sauer 2001 in den Interviews zu seiner Biografie "Mit mir war alles anders")
»Es war im Herbst 1974, als ich mir in London den Vertigo-Sampler "Suck It And See" kaufte und darauf war nicht nur Kraftwerks "Ruckzuck" (das im Übrigen von einem poetischen Schriftsetzer zauberhaft süß in "Ruckzack" umgetauft worden war) sondern auch "The Four Horsemen" aus dem Aphrodites Child Album "666", das bereits 1971 erschienen war, ohns dass ich dies wusste. Sowohl die vier Reiter als auch die 666 bezogen sich auf die Bibel und die Offenbarung des Johannes. Aphrodites Child wiederum war die damalige Band von Gitarrist Silver Koulouris, Schlagzeuger Lucus Sideras, vor allem aber von Keyboarder Vangellis Papathanassiou und Sänger Demis Roussos. Wer Roussos war, das wußte damals in Deutschland jeder Mensch: ein Schnulzensänger ("Goodbye My Love, Goodbye"). Was auf Herrn Papathanassiou, der später nur noch unter seinem Vornamen Vangelis bekannt sein sollte, noch werden würde, konnte man schon auf dem 1971er-Album erahnen, lange vor musikalischen Arbeiten wie "1492 - Conquest Of Paradise", "Bladerunner" oder "Chariots Of Fire". Leider war Aphrodites Child kein großer Erfolg gegönnt, weshalb Roussos zum Schnulzensänger und Vangelis zu einer Ikone der Elektromusik wurde.
Für mich war "The Four Horseman" ein grandioser Song an dem ich im Winter 1974/75 mit zwei Tonbandgeräten das Band-Flanging ausprobierte und durch leicht zeitversetzes Abspielen zwei gleicher Songversionen von "TFH" einen unglaublichen Hallraum erzeugen konnte, wie ich es erst später im Spatial-Audio-Sound wieder hörte. Diese technischen Tricks, die ich beim Abspielen von "TFH" (er-)lernte, wurden später Grundlage für meinen Quadround-RKL-Sound. (...) Das Album "666" hat aber noch mehr zu bieten als die vier Reiter und gehört in jedes Plattenregal.«
(ChD erzählte dies Rainer W. Sauer 2001 in den Interviews zu seiner Biografie "Mit mir war alles anders")[b]
»"Kennst Du eine Platte, kennst Du alle", hört man oft und oft stimmt das ja auch. Nicht so bei Manuel Göttschings Band Ash Ra. Drei Alben von Ash Ra muß ich einfach nennen, wenn man mich fragt, welchen Einfluss Manuel auf meine musikalische Entwicklung hatte. Zum einen die "Inventions For Electric Guitar", eine Begriffs-Erfindung von Manuel, wegen der sich Robert Fripp heute noch in den Arsch beißt, weil er nicht selbst auf die Idee für diesen Albumtitel kam. Manuel Göttsching als menschlicher Gitarrensequencer plus Echobox = ein außergewöhnliches Album. (...) Dann gibt es für mich einen Doppelpack aus "Correlations" und "Bella Alliance". Hier muß man zuerst die Cover loben, das erste von Hipgnosis gestaltet mit einem weiblichen Mund, der eine Wasserfontäne umschmeichelt und das zweite von Detlev Maugsch (der später auch für INTERZONE ein geiles Cover gestaltete) mit farbigen Löffeln in einem Wasserglas. Dann wäre da die Musik mit Harald Großkopf an den Drums, Lüül als Mädchen für Alles und natürlich Manuel, mein persönlicher Gitarrengott. "Ice Train", "Club Cannibal", "Bamboo Sands", "Morgana Da Capo", "Wudu", "Aerogen", "Sausalito" oder "Code Blue". Was für Songs ... was für ein Kerl: Manuel. Bescheiden, gastfreundlich, ein Gutmensch. Wie oft sind wir in den "Lichtjahren" abends in Berlin losgezogen, ins "Einstein", in Memmos "Frenchies" oder sonst wohin, kamen reichlich angeheitert von panierten Riesenchampignons in Ouzo und anderen Spezialitäten mit Manuels Jaguar trotzdem immer wieder wohlbehalten in seine Altbauetage zurück und philosophierten dann über Musiktheorien, während eine riesengroße Rosi Müller uns von der Wand dabei zuschaute und Manuel Riffs spielte, die später zu "E2 - E4" wurden ... doch davon später mehr. - Kauft Euch diese drei Platten und dann nichts wie ab auf den Plattenteller damit.«
(ChD erzählte dies Rainer W. Sauer 2001 in den Interviews zu seiner Biografie "Mit mir war alles anders")
»Atomic Rooster wurde mir ein Begriff, als ich mich dafür interessierte, was die Musiker von Emerson, Lake & Palmer vor ihrer ELP-Zeit musikalisch gemacht hatten. In der BRAVO war 1972 zu lesen, daß Carli Palmer früher mit Arthur Brown spielte und dann zusammen mit Keyboarder Vincent Crane Atomic Rooster gegründet hatte ( www.atomic-rooster.com ). Beim Album "In Hearing Of" war er dann schon wieder ausgestiegen und ELP-Mitglied geworden. Dafür hatte sich Vincent Crane mit Paul Hammond kompetenten Ersatz an den Drums geholt. [Achtung Wortwitz!] Hammond-Spieler war aber Vincent Crane und der hatte bei Titeln wie "Black Snake", "Breakthrough", "Decision/Indecision" oder "A Spoonful Of Bromide Helps the Pulse Rate Go Down" einen wunderschönen Orgelsound kreiert. "Black Snake" konnte ich damals schon gut nachspielen und als ich Vincent einmal traf, als der mit Klaus Schulze im Panne & Paulsen Studio eine Platte aufnahm (... die Hammond L 100 hatte Eberhard Panne übrigens speziell für Vincent gekauft; ich spielte sie dann natürlich auch [Achtung Wortwitz!] "Das kleine Mal", als wir im Studio waren) sagte ich ihm das und wir spielten "Black Snake" vierhändig ... Gänsehaut!!! - Leider ist Vincent viel zu früh von uns gegangen. "In Hearing Of" war 1973 eine meiner Lieblingsplatten.«
(ChD erzählte dies Rainer W. Sauer 2001 in den Interviews zu seiner Biografie "Mit mir war alles anders")
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